Genussvoll das Klima retten

Vorarlberger Klimaschutzexperte Christof Drexel

Christof Drexel

Über Jahrzehnte hat Christof Drexel Solartechnik, Lüftungsanlagen und Wärmepumpen entwickelt und sich dabei intensiv mit energieeffizienten Technologien beschäftigt. Als Gründer und Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens sind ihm auch ökonomische Mechanismen sehr vertraut. Seit 2018 forscht, entwickelt, berät und publiziert er in den Bereichen Gebäudetechnik, Energieversorgung und Klimaschutz. Er bezeichnet sich selbst als notorischen Lösungssucher und versucht auch im Privaten, mit gutem Beispiel und ohne Zwang zum Perfektionismus voranzugehen: Er fährt Fahrrad, lebt unter der Woche vegetarisch und liebt Käse.

Reisen, Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Essen: Alles, was wir tun – und vor allem, wie wir es tun –, hat einen Einfluss auf das Klima. Zum Glück! Denn damit liegt es zu einem entscheidenden Teil in unserer Hand, ob wir die Klima-Kurve kriegen und die Erderwärmung unter 2 Grad, besser noch unter 1,5 Grad halten können. In Kooperation mit dem Verein „KlimaVOR!“ und dem Vorarlberger Klimaschutzexperten Christof Drexel startet in dieser Ausgabe eine neue Rubrik, in der es darum gehen soll, wie wir diesem Ziel genussvoll näher kommen – ganz einfach, indem wir bewusst essen und einkaufen.

Viele Menschen, Organisationen und Initiativen in Vorarlberg haben sich bereits zum Ziel gesetzt, ihren Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels zu leisten. Im Grunde ist alles, was es dazu braucht, bereits vorhanden: die notwendigen Technologien, hervorragende Ideen und sehr viel Engagement im Kleinen und Großen. Das alles zusammenzubringen, den Dialog zu fördern und Wissen zu vermitteln, dafür setzt sich KlimaVOR!, der Verein zur Förderung der Klimaneutralität Vorarlbergs, seit gut zwei Jahren ein. Das Ziel: Vorarlberg so rasch als möglich klimaneutral werden zu lassen.

Klimaschutz made in Vorarlberg

Einer der Gründer und jetziger Obmann des Vereins ist der Vorarlberger Klimaschutzexperte Christof Drexel. In seinem 2018 erschienenen Buch „Zwei Grad. Eine Tonne.“ beschäftigt er sich intensiv damit, wie wir als Gesellschaft das Zwei-Grad-Ziel erreichen können und was jede*r Einzelne dafür tun kann. Denn auch wenn die größte Verantwortung naturgemäß bei den Regierungen und den großen Verursachern von CO2- und anderen klimakritischen Emissionen liegt, sind wir alle gefragt, unseren Teil dazu beizutragen. Rund zwölf Tonnen* CO2-Emissionen verursachen wir Österreicher*innen durchschnittlich pro Person und Jahr.

Um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen, müssen wir unseren CO2-Fußabdruck auf eine Tonne pro Person und Jahr reduzieren. Die gute Nachricht: In jedem Lebensbereich können Stellschrauben gedreht werden, die teils beachtliche Reduktionen in der CO2-Bilanz bewirken können. Die größten Einsparungspotenziale im privaten Bereich liegen beim Bauen und Wohnen, in der Mobilität, beim Reisen und bei der Ernährung. Gerade Letzteres ist besonders interessant, da hier über eine Tonne CO2 pro Person und Jahr eingespart werden kann. Das entspricht ziemlich genau zehn Prozent der gesamten Emissionen!

Neue Rubrik im B’sundrig Magazin: KlimaVOR!

In unserer neuen Rubrik „KlimaVOR!“ wird Christof Drexel deshalb die Themen Einkauf und Ernährung genauer beleuchten. Wo liegen die größten Einsparungspotenziale? Was sind die größten Klimasünder am Teller? Wie können wir sie genussvoll ersetzen und damit dem Klima und auch uns selbst Gutes tun? Diesen und vielen weiteren Fragen geht er in den kommenden Ausgaben von „B’sundrig“ auf den Grund.

„Gesellschaftlicher Wandel passiert nicht von oben verordnet, sondern durch Verhaltensveränderungen einzelner Menschen“, ist der Klimaschutzexperte überzeugt. „Der Trend zu einem gesünderen Lebensstil ist schon länger spürbar. Das Erfreuliche ist: Was uns guttut, ist oft auch gut fürs Klima.“ Noch stehen die Chancen gut, dass wir die Klimakurve kriegen – mit dem nötigen Wissen, mit Verantwortung für unser Handeln und sogar mit Genuss!

Zwei Grad. Eine Tonne.

Wie wir das Klimaziel erreichen und damit die Welt verändern.
ISBN 978-3-200-05606-0
Erhältlich im Buchhandel und unter www.zwei-grad-eine-tonne.com

 

Das Zwei-Grad-Ziel

Unsere Zivilisation rast mit Vollgas auf eine Haarnadelkurve zu, die nichts weniger als den Klimakollaps bedeutet: Abschmelzen der Polkappen, Anstieg des Meeresspiegels, Dürren und damit verbundene Folgen wie Hunger, Armut und Flucht. Um all dies zu verhindern, wurde im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 das „Zwei-Grad-Ziel“ festgelegt:
Die globale Erwärmung muss bis zum Jahr 2100 unter 2, besser noch unter 1,5 Grad Celsius bleiben.