Intervallfasten

ESSENSPAUSE FÜRS WOHLBEFINDEN

Das intermittierende Fasten, auch Intervallfasten genannt, ist derzeit in aller Munde. Nicht zuletzt deshalb, weil es purzelnde Pfunde ohne Jojo-Effekt verspricht. Viele Anhänger des Intervallfastens berichten auch von besserem Schlaf, positiven Auswirkungen auf die Stimmung, mehr Wohlbefinden und gesteigerter Konzentrationsfähigkeit.

WAS IST INTERVALLFASTEN?

Fasten bedeutet im Allgemeinen den Verzicht auf gewisse Speisen, Getränke oder andere Genussmittel – meist mit dem Ziel, langfristig Gewicht zu reduzieren. Das Besondere an intermittierendem Fasten ist der begrenzte Zeitraum der Nahrungsaufnahme. Denn an bestimmten Tagen oder zu festgelegten Tageszeiten wird auf Nahrung verzichtet.

Das Intervallfasten kann ein idealer Im puls für eine langfristige Ernährungsumstellung sein.

GÄNGIG SIND VOR ALLEM DREI INTERVALLE

METHODE 16:8

Hier wird 16 Stunden am Stück nichts gegessen. In den restlichen acht Stunden des Tages kann man sich wie gewohnt ernähren. Natürlich empfiehlt sich in dieser Zeit eine ausgewogene Ernährung. Ob beim 16-Stunden-Fasten das Frühstück oder das Abendessen weggelassen wird, kann individuell entschieden werden.

METHODE 5:2

Fünf Tage in der Woche ernährt man sich wie gewohnt, an zwei Tagen schraubt man die Kalorienzufuhr auf ein Minimum – also ca. ein Viertel der sonst üblichen Energiezufuhr – hinunter. Ideal ist es, wenn die Fastentage einen bestimmten Rhythmus haben, also zum Beispiel montags und donnerstags. An den Fastentagen sind vor allem Gemüse, Vollkorngetreide, proteinreiche Lebensmittel und reichlich Flüssigkeit empfehlenswert.

ALTERNIERENDES FASTEN

Hier wird jeden zweiten Tag gefastet und – ähnlich wie bei der 5:2-Methode – an diesen Tagen nur etwa ein Viertel der üblichen Energiemenge aufgenommen. An den Nicht-Fastentagen gibt es keine Einschränkungen der Energiezufuhr.

INTERVALLFASTEN FÜR JEDEN?

Für Kinder und Jugendliche ist Fasten grundsätzlich nicht zu empfehlen, denn Kinder sollen wachsen, nicht fasten. Auch Menschen mit Essstörungen, Schwangere oder Stillende sollten auf das Fasten verzichten. Für alle anderen ist Fasten grundsätzlich möglich. Welche Methode sich am besten eignet, muss individuell entschieden werden – am besten in Absprache mit einem Arzt oder einem Ernährungsberater.

MEHR WOHLBEFINDEN DURCH WENIGER ESSEN

Unser Stoffwechsel ist darauf programmiert, tagsüber Energie zu erhalten und sich nachts zu regenerieren. Das bedeutet, dass zum Beispiel der Schlaf oftmals verbessert wird, wenn wir unsere Essenszeiten an den Tag-Nacht-Rhythmus anpassen. Außerdem sind wir genetisch so angelegt, dass am frühen Tag Kohlenhydrate besser verstoffwechselt werden als zum Abend hin – im Kampf gegen Übergewicht eine wichtige Erkenntnis. Zudem wirkt sich eine konsequente Nachtruhe ohne Snackattacken auch positiv auf den Alterungsprozess aus.

FASTEN – UND WAS NOCH?

Obwohl Intervallfasten derzeit zahlreiche Zeitschriften, Bücher und Online-Ratgeber regelrecht überschwemmt, beinhalten diese leider oft nur sehr vage Empfehlungen zur konkreten Lebensmittelauswahl. Denn die größten Erfolge beim intermittierenden Fasten werden natürlich dann erzielt, wenn nicht nur das Zeitfenster der Nahrungsaufnahme angepasst wird, sondern auch das, was gegessen wird. Wer trotzdem nach Herzenslust schlemmen möchte und mit Süßigkeiten, fettigen Snacks und Co. seinen Ernährungsalltag bestreitet, wird langfristig und vor allem nach dem Fasten wenig von den versprochenen positiven Langzeiterfolgen spüren. Sich in Sachen Lebensmittelauswahl schlau zu machen, gehört also auch hier mit dazu. Selbstgekochte, warme Gerichte aus Vollkorn, Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst und Co. sollen die Basis unserer Ernährung ausmachen. Ebenso wichtig ist reichlich Flüssigkeit, wie zum Beispiel lauwarmes Wasser oder ungesüßte Kräutertees. Gezuckerte Getränke wie Limonaden oder gesüßte Fruchtsäfte sind nicht geeignet.

FASTENFAZIT

Das Intervallfasten ist gut in unser soziales Leben integrierbar und somit auch durchzuhalten. Wie lange gefastet wird, ist jedoch von Person zu Person unterschiedlich. Auf jeden Fall kann das Intervallfasten ein idealer Impuls für eine langfristige Ernährungsumstellung sein. Letztendlich ist es am wichtigsten, nach dem Fasten einen individuellen Rhythmus zu finden, der zum eigenen Alltag passt und mit dem wir auf Dauer gut leben können.

Ariane Dorn

ist dipl. Ernährungs-trainerin und gibt in jeder Ausgabe von „B’sundrig“ Tipps und Infos zu Dingen, die uns gut tun – oder eher nicht.