Heiße Klassiker

Regionalstempel

Nach einem köstlichen Weihnachtsessen wärmen sie den Magen, in einer ruhigen Minute am knisternden Kamin die Seele. Gelegenheiten für einen b’sundrigen Tropfen gibt es rund um die Feiertage reichlich. Und bei dieser Auswahl ist auch bestimmt für jeden Geschmack das Richtige dabei.

Freihof Marillenschnaps 38 % vol.

Duft nach gekochten Marillen, marmeladige Textur, schöne Länge am Gaumen. Die Destillerie Freihof in Lustenau widmet sich seit 1885 der Herstellung erlesener Obstbrandklassiker sowie edler Likör- und Spirituosenspezialitäten.

Sutterlüty’s Obstler 40 % vol.

In seiner Destillerie verwandelt Markus Summer heimisches Obst in seine edelste Form: in hochwer- tige Destillate wie Sutterlüty’s Ländle-Obstler. Zum ganz b’sundrigen Wohl der Aromen am Gaumen!

Sutterlüty’s Honig Williams 35 % vol.

Die Privatdestillerie Hermann Pfanner in Lauterach verwendet für Sutterlüty’s Honig Williams nur handverlesene, vollreife Williamsbirnen und feinsten Bienenhonig aus der Bodenseeregion. Gebrannt wird noch so wie vor 160 Jahren, im traditionellen Doppelbrandverfahren.

Hauser Enzian 37,5 % vol.

Intensiv wurzelig, erdig im Duft, Geschmack mit feiner Zitrusfrische. Dezente Herbe, sehr kompakt, gute Balance und langes Finish. Aus der Traditions- brennerei der Familie Hauser im Tiroler Leukental.

Pfanner Premium Rum 40 % vol.

Intensive Rumaromen in der Nase, leicht bananig, mit dunklen Trockenfrüchten und zarter Kara- mellnote. Hergestellt in der Privatdestillerie Pfanner in Lauterach.

Pfanner Pure Gin 44 % vol.

Frisch, rund, harmonisch. Noten von Wacholder mit frisch-süßlichen Zitrus-Nuancen. Hergestellt in der Privatdestillerie Pfanner in Lauterach.

Feuer und Flamme für Gebranntes

Ein Schnäpsle nach dem Essen, ein Gin Tonic mit Freunden, ein wärmender Tee mit Rum nach einem langen Winterspaziergang … in b’sundrigen Momenten sind wir oft Feuer und Flamme für etwas Gebranntes. Doch Hochprozentiges war beileibe nicht immer ein Hochgenuss.

Feuerwasser“ ist glücklicherweise längst nicht mehr das, was es mal war. Im Mittelalter war die Destillation von Wein zu Branntwein nämlich noch eine Prozedur, deren Endprodukt den Beinamen „brennendes Wasser“ völlig zu Recht trug. Ursprünglich war das hochprozentige „aqua ardens“ als magisches Mittel zur Krankenhei- lung nur zur äußeren Anwendung vorgese- hen und wurde ausschließlich in Apotheken verkauft. Erst ab dem 15. Jahrhundert kam Branntwein als Genussmittel in Mode, und gewerbliche Brennereien machten Branntwein für nahezu jedermann erschwinglich. Um diese Zeit wurde Amerika entdeckt. Damit beginnt auf der anderen Seite der Welt eine Geschichte, in deren Verlauf eher zufällig der Rum entstand. Findige Zucker- barone im damaligen Hispaniola witterten eine Möglichkeit, auch ein Abfallprodukt der Zuckerproduktion wirtschaftlich nutzbar zu machen: die Melasse. Wie auch beim Brannwein waren die ersten Rum-Destillate keinesfalls so wohlschmeckend wie das Er- gebnis der feinsinnigen Arbeit der heutigen Blendmaster. Wie Parfumeure verbinden diese heute hochwertigste Zutaten zu einem flüssiggoldenen Gesamtkunstwerk. Ursprünglich aus der Not, überschüssiges Obst zu verwerten, entwickelten sich in länd- lichen Regionen wie der unseren die damals sehr rustikalen Bauernbrände. Erst nach und nach wurden die Verfahren ausgeklügelter, die Nasen feiner und die Brenner virtuoser. So wurden Obstler, Marille, Williams & Co zu jenen facettenreichen Spirituosen, wie wir sie heute kennen und nicht nur nach einem üppigen Festessen besonders schätzen.