Mahlerhof


Mit dem Mahler-Hof in Höchst verbindet Sutterlüty eine jahrzehntelange Partnerschaft. Vor vier Jahren haben Jenny Lumaßegger und ihr Mann Dominik den Familienbetrieb übernommen. Höchste Zeit für uns, wieder einmal in dem kleinen Paradies am Rande des Rheindeltas vorbeizuschauen.

Der Mahler-Hof liegt an einem besonders idyllischen Fleckchen Vorarlbergs, am Ortsrand von Höchst und nur etwa 500 Meter vom Bodenseeufer entfernt. Hier produziert die Gärtnerei seit Ende der 1990er-Jahre für die Ländlemärkte unter anderem verschiedene Salate, Tomaten, Lauch und die beliebten Sutterlüty’s Kräutertöpfle – denn mit dem Familienbetrieb haben Gärtnermeisterin Jenny und ihr Mann Dominik auch die Partnerschaft mit Sutterlüty übernommen. Eine Partnerschaft, die von beiden Seiten auch nach über 25 Jahren geschätzt, gehegt und gepflegt wird. „Was mir an der Zusammenarbeit mit Sutterlüty besonders gut gefällt, ist die Handschlagqualität“, sagt Dominik. „Hier gibt es keine seitenlangen Verträge, sondern man redet miteinander.“

Ganzjährig frische Kräuter
Am Mahler-Hof in Höchst wachsen hunderte unterschiedliche Kulturen, davon alleine mindestens 100 verschiedene Kräutersorten. Die beliebtesten gibt es auch in den Ländlemärkten ums Eck in Form von Sutterlüty’s Kräutertöpfle. Neben den frischen Küchenkräutern findet sich in den Sutterlüty Regalen jetzt auch wieder eine bunte Salatvielfalt von erntefrischem Kopfsalat über Eissalat bis zum Salatmix aus Eichblatt und Lollo Rosso. Sogar die ersten erntefrischen Tomaten finden bald ihren Weg aus den Gewächshäusern am Mahler-Hof in unsere Ländlemärkte. Später im Jahr wird es auch wieder Nüsslesalat, Ländle-Knoblauch, Lauch, Sellerie und küchenfertiges Suppengemüse aus integriertem Pflanzenbau am Mahler-Hof geben.



Integrierter Pflanzenbau
Wir bauen unser Gemüse so an, dass wir es auch selbst gerne essen“, fasst Dominik lapidar zusammen, nach welchen Kriterien der Anbau am Mahler-Hof stattfindet. Gemeint ist damit jedoch eine Arbeitsweise, die auf viele Aspekte Rücksicht nimmt und die unter dem Begriff „integrierter Pflanzenbau“ zusammengefasst wird. Dazu gehört unter anderem, dass besonders resistente Sorten angebaut werden und zum Schutz der Pflanzen hauptsächlich Nützlinge zum Einsatz kommen. „Wir haben zum Beispiel eine offene Getreidelaus-Zucht“, erklärt Dominik und deutet auf die kleinen hellgrünen Gesellen, die hier im Gewächshaus an einigen Pflanzen zu sehen sind. „Die schaden den Pflanzen nicht“, sagt er. „Im Gegenteil: Getreideläuse ernähren sich von Blattläusen.“ Auch Schlupfwespen und andere nützliche Insekten sind hier gegen Schädlinge im Einsatz. Darüber hinaus achtet das Team peinlich genau auf die Betriebshygiene. Denn nur in einem sauberen Gewächshaus können gesunde Pflanzen wachsen und Parasiten oder Schimmel haben keine Chance. Und wenn sich Pflanzenschutzmittel einmal nicht vermeiden lassen? „Dann nutzen wir wenn möglich biologische Präparate“, erklärt Dominik. Neben insgesamt sieben Gewächshäusern bewirtschaften die Lumaßeggers auch fünf Hektar Land. Auch hier spielt integrierter Pflanzenanbau eine große Rolle. „Und weil die Böden so schwer sind, fahren wir nicht mit großen Traktoren hinein, sondern machen viel von Hand, um die Böden nicht unnötig zu belasten“, erklärt uns Jenny.
Das Jahr am Mahler-Hof
Die Hochsaison am Mahler-Hof beginnt Anfang Februar. „Da starten wir von null auf zweihundert“, erzählt Dominik. Zu der Zeit werden die Gewächshäuser für die kommende Produktion vorbereitet. Ende Februar, Anfang März werden die ersten Tomaten eingetopft und die Gewächshäuser nach und nach gefüllt.
Über den ganzen März bis in den April hinein wird getopft, was das Zeug hält, und ab Mitte April werden die Pflanzen kultiviert, also in Form geschnitten, aufgebunden und ausgegeizt.
Ebenfalls im April kommen der Lauch, einige Salate und die Kohlrabi-Pflanzen ins Freie. Ab Anfang bis Mitte Mai folgen die restlichen Freiland-Kulturen. Sobald die Gewächshäuser leer sind, pflanzen Dominik und sein Team Fruchtgemüse an, wie zum Beispiel die Tomaten für Sutterlüty. Jetzt im Frühsommer steht vor allem Pflanzenpflege auf dem Programm. Zudem muss der Boden immer wieder gelockert und das Unkraut entfernt werden.
Verpackt und geliefert innerhalb von 24 Stunden
Täglich um halb elf kommt die Bestellung aus den Sutterlüty Ländlemärkten zum Mahler-Hof. Noch am Nachmittag kommen die Kräuter, Salate und das Gemüse zum Lebensmittellogistiker und werden von dort aus gleich am nächsten Morgen in alle Ländlemärkte von Lochau bis nach Schruns ausgeliefert.
Von gegenseitigem Respekt und Arbeitsteilung
Jenny und Dominik sind ein Paar, seit sie 15 Jahre alt sind. Auch wenn es heute so wirkt: Die beiden hatten nicht von Anfang an vor, den Familienbetrieb von Jennys Papa Martin Brunner zu übernehmen. Dominik hat zuerst eine Tischlerlehre abgeschlossen. Erst danach hat er immer mal wieder am Mahler-Hof ausgeholfen – und Gefallen am Umgang mit Pflanzen gefunden. Das hat auch Jenny, die ursprünglich ebenfalls etwas anderes gelernt hatte, dazu bewogen, in den Betrieb zurückzukehren. Inzwischen haben beide eine Gärtnerausbildung absolviert, sind verheiratet und Eltern von zwei Kindern: Zoey (8) und Kate (6). Dominik kümmert sich um die Produktion und die Personaleinteilung, während Jenny den Verkauf und das Büro managt. „Wir sind ein gutes Team“, sagt Jenny, und Dominik nickt: „Und wir haben viel Unterstützung von der Familie.“ Noch heute kümmert sich Jennys Papa Martin um die täglichen Lieferungen. Jennys Mutter arbeitet ebenfalls mit, und auch Dominiks Vater packt ein paar Stunden in der Woche mit an. Insgesamt zählt das Mahler-Hof-Team je nach Saison sieben bis 15 Personen.
Zwei neue Gewächshäuser ermöglichen es heute, noch besser Rücksicht auf die Bedürfnisse der verschiedenen Pflanzenkulturen zu nehmen, was sich in einer noch höheren Qualität zeigt. Ansonsten haben die Lumaßeggers nur wenig verändert: Von einigen Kulturen, vor allem Stauden, die nicht so gefragt waren, haben sie sich verabschiedet, genauso wie von Kunststoffverpackungen. Was verpackt werden muss, verlässt den Mahler-Hof seit einigen Jahren ausschließlich im Karton. Nur der Nüsslesalat wird zusätzlich von einer Folie geschützt, damit die zarten Blätter vor dem Austrocknen bewahrt werden.
„Wir gehen einfach mit der Zeit“, sagt Jenny, und Dominik ergänzt: „Und wir führen eine Liste. Auf der notieren wir laufend, was nicht so gut funktioniert hat. Das machen wir im nächsten Jahr dann einfach besser.“ Wer weiß, womöglich ist gerade das das Geheimnis – für starke Wurzeln, für gesundes Wachstum und für eine gelingende Partnerschaft.