Super Food – Super Regional

Regionalstempel

Lebensmittel mit hoch konzentrierten Nährstoffen wie Chia, Goji und Co sind voll im Trend. Ihr Wert ist unbestritten –die Transportwege aus den Anbaugebieten schon weniger. Wir haben uns gefragt, ob Superfoods nicht auch in Österreich wachsen, und gleich mal unseren heimischen Leinsamen mit dem weit gereisten Chia verglichen.

EXOTISCHE ANFÄNGE

Als der amerikanische Ernährungsexperte David Wolfe vor einigen Jahren den Be- griff „Superfoods“ prägte, nannte er zehn Lebensmittel, die sich seiner Ansicht nach durch eine besondere Nährstoffdichte auszeichnen oder in einer oder mehreren Nährstoffkategorien herausragend sind, wie zum Beispiel roher Kakao, der als weltbes- te Quelle für Magnesium angesehen wird. Unter allen Superfoods erreichten zunächst die Gojibeere (besonders reich an Antio- xidantien) und der Chiasamen (wertvoller pflanzlicher Energiespender) weitere Be- kanntheit. Doch bald wurden erste kriti- sche Stimmen laut, die die weit gereisten „Supernahrungsmittel“ als Marketing-Gag entlarvten oder zur Suche nach regionalen Entsprechungen aufriefen. Schließlich muss die nährstoffreiche Vielfalt ja auch abseits von Wunderalgen wie Spirulina, Wakame und Chlorella zu finden sein!

HEIMISCHE NATURTALENTE

Superfoods findet man unter den Früchten genauso wie unter den verschiedenen Gemüsesorten, Getreide- und Gräserarten, Nüssen, Keimen und Wurzeln und natürlich in der Welt der Kräuter. Wer schon einmal eine gute geführte Kräuterwanderung mit- gemacht hat, weiß um die vielfachen Talente von Spitzwegerich, Löwenzahn und Brenn- nessel. Letztere leistet nicht nur gute Diens- te beim Entgiften des Körpers, sondern versorgt ihn gleichzeitig mit jeder Menge Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidan- tien. Auch die vom Superfood-Erfinder Da- vid Wolfe geschätzten Bienenprodukte sind mit nur kleinem Klimarucksack erhältlich. Gleiches gilt für Hagebutten, Heidelbeeren, Knoblauch, Oregano, Grünkohl, Chili und Rote Rüben.

KERNE UND KÖRNER

Wer abseits von Leinsamen nach Super- food aus der Nähe sucht, wird bei Weizen- keimen genauso fündig wie bei Braunhirse, Buchweizen und Hafer. Bei Amaranth und Quinoa steckt der österreichische Anbau zwar noch in den Kinderschuhen, dafür locken heimische Kürbiskerne und Trau- benkerne mit ihren wertvollen Inhalts- stoffen. Genau wie Hanfsamen, die – ganz ohne Nebenwirkungen – eine der hoch- wertigsten pflanzlichen Proteinquellen hierzulande darstellen. Sie eigenen sich wunderbar zum Backen von Brot, für selbst gemachte Energieriegel und Kekse und als knusprige Ergänzung für Salate & Co. Super, nicht wahr?