Tolle Knolle


Knoblauch war und ist aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Der Gebrauch von Knoblauch als Würz- und Arznei- mittel lässt sich in verschiedenen Kulturen ungefähr 2000 Jahre zurückverfolgen. Grund genug, diese kleine Wunderknolle genauer unter die Lupe zu nehmen.

WAS STECKT DRIN?
Knoblauch zählt zu den sogenannten Super- foods – also Lebensmittel, die besonders nährstoffreich und somit dem Wohlbefinden förderlich sind. Die gesundheitsfördernde Wirkung hat die zu den Lauchgewächsen gehörende Knolle ihren Inhaltsstoffen zu verdanken: Knoblauch enthält zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiß, Kohlenhydrate und ätherische Öle. Die Knolle kann zudem mit einer Reihe an wertvollen sekundären Pflan- zenstoffe aufwarten: Zum Beispiel Alliin, das in das antibiotische Allicin umgewandelt wird, sobald die Zellstruktur des Knob- lauchs durch Anschneiden, Pressen oder anderweitig aufgebrochen wird. In Vam- pirfilmen wird Knoblauch zur Abwehr der Blutsauger eingesetzt. Eigentlich gar nicht so falsch, wehrt er doch im Körper tatsäch- lich Bakterien und verschiedene Parasiten ab. Knoblauch senkt den Blutdruck und Blutfette und kann somit vorbeugend gegen Arteriosklerose eingesetzt werden.
Außerdem ist seine positive Wirkung auf die Peristaltik, also die Muskeltätigkeit des Magens, und seine beruhigende Wirkung auf den Darm bekannt.
DOSIERUNG DER WUNDERKNOLLE
Da die Verzehrmengen bei Knoblauch meist relativ gering sind, fallen nicht alle seiner gesundheitsfördernden Bestandteile gleichermaßen ins Gewicht. An Vitaminen und Mineralstoffen beispielsweise benö- tigen wir eine sehr hohe Dosis, um den Tagesbedarf zu decken. Ganz anders sieht es bei den sekundären Pflanzenstoffen aus. Mit ihnen kann die Knolle richtig auftrumpfen – und das schon bei kleinen Verzehrmengen.

KLEINE NEBENWIRKUNG
Die einzige „Nebenwirkung“ von Knob- lauch ist ein etwas „strenger“ Atem. Dies lässt viele vor dem Verzehr zurückschre- cken. Allerdings überwiegen die Vorteile der vielen wirkungsvollen Inhaltsstoffe ganz klar – und mit einfachen Haus- mittelchen, wie zum Bespiel dem Kauen frischer Petersilie, lässt sich auch dem „Knobi-Atem“ ganz gut zu Leibe rücken.
ÄUSSERLICHE ANWENDUNG
In der Kosmetik wird Knoblauch aufgrund seines intensiven Geruchs nur sehr selten eingesetzt. Gegen Pilzerkran- kungen (z. B. Fußpilz), Hühneraugen und Warzen gibt es jedoch viele alte Hausrezepte, die schnelle Linderung versprechen. Auch bei Ohrenschmerzen verspricht Knoblauch Linderung: als Dampfkompressen, die ähnlich wie Zwiebelsäckchen angewendet werden.
WOHER KOMMT UNSER „KNOBI“?
Lange Zeit war hierzulande vorwiegend Knoblauch aus Fernost, also zum Beispiel aus China, erhältlich. Mittlerweile haben sich aber auch regionale Anbauer wieder dem Kultivieren der kleinen Wunder- pflanze verschrieben, sodass fast ganz- jährig auch Knoblauch aus der Region verfügbar ist. Auch der Selbstversuch im eigenen Garten lohnt sich.