Suppengrün aus Voralberg

Regionalstempel

Ganz unscheinbar und einfach mutet sie an, doch in Wahrheit ist die Suppe eine geniale kulinarische Erfindung. Denn mit verschiedenen Einlagen ist so eine Gemüse- oder Fleischbrühe nicht nur ein leicht variierbares Gericht, sondern wird gerade jetzt im Herbst zu einem richtigen „Soul Food“.

Eine heiße Suppe wärmt nicht nur den Magen, sondern auch das Herz. Mit einfachen Zutaten und etwas Zeit am Herd kann sie die Antwort auf viele kleine und mittelgroße Lebenssorgen sein. Ob Erkältung, verdorbener Magen, Kater oder Liebeskummer – Suppe hilft immer! Doch so manchem Suppenkoch dauert die klassische Zubereitung mit frischen Zutaten zu lange. Der Suppenwürfel scheint dieses Problem zu lösen: rein ins heiße Wasser, Einlage beifügen, auf die Löffel, fertig, los. Aber tun wir uns mit dem gewürfelten Glück auch wirklich etwas Gutes?

Etwas Warmes braucht der Mensch

In letzter Zeit gab es viel Diskussion um Suppenwürfel & Co, genauer gesagt um die Inhaltsstoffe. Vor allem den Geschmacks- verstärkern oder Glutamaten wird Übles nachgesagt: Bekannt sind Unverträglich- keitsreaktionen, salopp auch „Chinarestau- rant-Syndrom“ genannt. Darüber hinaus soll synthetisches Glutamat Übergewicht begünstigen und sich negativ auf chronische Krankheiten auswirken. Obwohl wissen- schaftliche Beweise dafür ausständig sind, gilt Glutamat landläufig als ungesund. Auf diesen Trend reagiert auch die Lebensmit- telindustrie und schreibt deshalb gerne „frei von Geschmacksverstärkern“ auf’s Packerl. Für alle Bio-Produkte ist diese Prämisse sogar verbindlich, dort darf synthetisches Glutamat also nicht zugesetzt werden.

KLAR WIE KLOSSBRÜHE?

Ganz so einfach ist es mit den Geschmacks- verstärkern aber nicht. Denn nur weil „ohne Glutamat“ draufsteht, heißt das noch lange nicht, dass keine geschmacksver- stärkenden Stoffe drin sind. So versteckt sich zum Beispiel hinter dem Begriff „Hefeextrakt“ letztlich wieder Glutamat. Es ist nämlich in vielen proteinhaltigen Lebensmitteln natürlich enthalten – in hoher Konzentration beispielsweise in Pil- zen, reifen Tomaten, Käse oder eben auch in Hefeextrakt. Diesen Schwindel wollen manche Biohersteller nicht mitmachen und werben deshalb mit der Kennzeichnung „ohne Hefeextrakt“. Wer sich das Studium sämtlicher Brühwürfel-Etiketten im Supermarkt allerdings ersparen möchte, der kocht sich am besten sein eigenes Süppchen. Denn es gilt ja ohnehin: Frisch gekocht schmeckt am besten. Dafür braucht man außer etwas Geduld eigentlich nur Salz und Suppengrün, vorzugsweise natürlich aus regionalem Anbau. Verfei- nern lässt sich das Ganze noch mit Pfeffer, Muskatnuss oder anderen Gewürzen. Wohl bekomm’s!

SUPPE MIT HERZ

Das Sutterlüty’s Suppengrün hat sich das Ländle-pur-Herz redlich ver- dient. Denn hier kommt das Gemüse erntefrisch vom Mahlerhof in Höchst. Mit Sellerie, Lauch, Karotte und Petersilie gibt’s am Herd eine b’sundrig feine Gemüsebrühe.